AUF DER JAGD NACH ANTWORTEN

Da lang«, sagte der kahlköpfige Mann schroff. Er wandte sich nach rechts, den Dolch noch immer an Murtaghs Kehle gepresst, und verschwand in einem gewölbten Tunneleingang. Die Krieger folgten ihm, die Blicke unentwegt auf Eragon und Saphira gerichtet. Die Pferde wurden in einen anderen Nebentunnel geführt.

Von der schlagartig veränderten Situation aus dem Konzept gebracht, trottete Eragon hinter Murtagh her. Er schaute kurz zu Saphira hinüber, um sich zu vergewissern, dass Arya noch sicher auf ihrem Rücken saß. Sie braucht das Gegenmittel!, dachte er verzweifelt bei der Vorstellung, das schleichende Gift könnte womöglich in diesem Augenblick seinen todbringenden Zweck erfüllen.

Eilig folgte er dem kahlköpfigen Mann durch den Türbogen. Die Krieger hielten ihre Waffen auf ihn gerichtet. Sie kamen an der Skulptur eines merkwürdigen Tieres mit dichtem Federkleid vorbei. Der Gang führte scharf nach links, dann wieder nach rechts. Eine Tür ging auf, und sie traten in einen leeren Raum, der so groß war, dass Saphira sich darin ungehindert bewegen konnte. Die Tür fiel mit einem hohlen Knall ins Schloss und wurde von draußen verriegelt.

Zar’roc fest umklammernd, nahm Eragon seine Umgebung in Augenschein. Wände, Boden und Decke bestanden aus poliertem weißem Marmor, der von allen Anwesenden geisterhafte, milchige Spiegelbilder hervorbrachte wie eine beschlagene Fensterscheibe. In jeder Ecke hing eine der ungewöhnlichen Laternen. »Wir haben  hier eine verletzte ... «, begann Eragon, doch eine scharfe Handbewegung des kahlköpfigen Mannes ließ ihn verstummen.

»Schweig! Damit warten wir, bis wir dich überprüft haben.« Er schob Murtagh zu einem der Krieger hinüber, der ihm sogleich sein Schwert an die Kehle hielt. Der kahlköpfige Mann klatschte leise in die Hände. »Leg deine Waffen ab und schieb sie zu mir herüber.« Ein Zwerg band Murtaghs Schwert los und ließ es klirrend zu Boden fallen.

Widerwillig machte Eragon die Scheide von seinem Gürtel los und legte sie mitsamt Schwert auf den Boden. Bogen und Köcher legte er daneben und schob dann den Haufen zu den Kriegern hinüber. »Jetzt tritt von deinem Drachen zurück und komm zu mir«, befahl der Kahlkopf schließlich.

Verwirrt ging Eragon auf ihn zu. Als die beiden nur noch ein Schritt voneinander trennte, sagte der Mann: »Bleib stehen! Lass jetzt alle Mauern fallen, die deinen Geist umgeben, und erlaube mir, deine Gedanken und Erinnerungen zu sehen. Falls du versuchst, etwas vor mir zu verbergen, werde ich die Wahrheit mit Gewalt aus dir herausholen ... was dich unweigerlich in den Wahnsinn treiben würde. Wenn du nicht gehorchst, stirbt dein Gefährte.«

»Warum tust du das?«, fragte Eragon entsetzt.

»Um sicher zu sein, dass du nicht in Galbatorix’ Diensten stehst, und um herauszufinden, warum ein paar hundert Urgals gegen unsere Pforten anrennen«, knurrte der Kahlkopf. »Niemand darf Farthen Dûr betreten, ohne überprüft worden zu sein.«

»Dafür ist keine Zeit. Wir brauchen einen Heiler!«, stieß Eragon aufgebracht hervor.

»Sei still!«, donnerte der Mann. »Bis du überprüft wurdest, sind deine Worte bedeutungslos!«

»Aber sie stirbt!«, gab Eragon wütend zurück und deutete auf Arya. Sie waren in einer prekären Lage, aber er würde sich auf nichts einlassen, bevor Arya versorgt war.

»Wir kümmern uns später um sie. Niemand verlässt diesen Raum, bis wir die Wahrheit über dich kennen. Es sei denn, du willst ... «

Der Zwerg, der Eragon aus dem See gezogen hatte, sprang jetzt vor. »Egraz Carn! Bist du blind? Siehst du nicht, dass das auf dem Rücken des Drachen eine Elfe ist? Wir können sie nicht hier behalten, wenn sie todkrank ist. Ajihad und der König schlagen uns den Kopf ab, wenn wir zulassen, dass sie stirbt!«

Der andere zog wutentbrannt die Stirn zusammen. Nach kurzer Überlegung entspannte er sich jedoch wieder und sagte leise: »Natürlich, Orik, wir möchten sicher nicht, dass es dahin kommt.« Er schnippte mit den Fingern und deutete auf Arya. »Holt sie von dem Drachen herunter.« Zwei menschliche Krieger schoben ihre Schwerter in die Scheiden und gingen zögernd auf Saphira zu, die sie fest ansah. »Beeilt euch!«

Die Männer zogen Arya aus den Sattelschnallen und legten die Elfe auf den Boden. Einer der Männer sah sich ihr Gesicht genau an und sagte dann scharf: »Es ist Arya, die Hüterin des Dracheneis!«

»Was?«, rief der Kahlkopf aus. Die Augen des Zwergs Orik weiteten sich vor Erstaunen. Der andere richtete seinen stählernen Blick auf Eragon und sagte tonlos: »Du hast mir einiges zu erklären. «

Eragon erwiderte den Blick mit aller Entschlossenheit, die er aufbringen konnte. »Sie wurde in Gefangenschaft mit Skilna Bragh vergiftet. Nur Túnivors Nektar kann sie noch retten.«

Die Miene seines Gegenübers wurde undurchschaubar. Er stand unbewegt da, nur seine Lippen zuckten gelegentlich. »Gut, dann bringt sie zu den Heilern und sagt ihnen, was sie braucht. Wacht über sie, bis die Behandlung abgeschlossen ist. Wenn es vorüber ist, habe ich neue Befehle für euch.« Die Krieger nickten knapp und trugen Arya hinaus. Eragon sahen ihnen nach und wünschte sich, sie begleiten zu können. Seine Aufmerksamkeit kehrte zu dem Kahlkopf zurück, als dieser sagte: »Genug damit, wir haben schon zu viel Zeit vergeudet. Bereite dich auf die Prüfung vor.«

Eragon wollte diesen glatzköpfigen, Furcht einflößenden Mann nicht in seinen Geist einlassen und ihm all seine Gedanken und Gefühle offenbaren, aber er wusste, dass es zwecklos war, sich zu  widersetzen. Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt. Murtaghs Blick brannte sich in seine Stirn. Schließlich neigte er den Kopf. »Ich bin bereit.«

»Gut, dann ... «

Er wurde unterbrochen, als Orik unvermittelt sagte: »Tu ihm nichts zuleide, sonst wird sich der König deiner annehmen.«

Der andere warf ihm einen verärgerten Blick zu, dann sah er Eragon mit dünnem Lächeln an. »Keine Sorge, er wird es überleben.« Er neigte ebenfalls den Kopf und murmelte mehrere unverständliche Wörter.

Eragon stöhnte schmerzerfüllt und erschrocken auf, als sich ein geistiger Dolch in seinen Kopf bohrte. Er verdrehte die Augen und begann unwillkürlich, die Barrieren um sein Bewusstsein zu ziehen. Der Angriff war unglaublich intensiv.

Tu das nicht!, rief Saphira. Ihre Gedanken schmiegten sich an seine und gaben ihm neue Kraft. Du setzt Murtaghs Leben aufs Spiel. Zähneknirschend gab Eragon nach und zwang sich, den Schutzschild fallen zu lassen und sich dem gierigen Fremden zu ergeben. Enttäuschung breitete sich auf dem Gesicht des Glatzkopfs aus. Sein wüstes Herumstochern wurde nachdrücklicher. Die von seinem Geist ausgehende Kraft fühlte sich verfault und ungesund an; etwas Grundlegendes war damit nicht in Ordnung.

Er will, dass ich mich ihm widersetze!, rief Eragon, als eine neue Schmerzwelle ihn erschütterte. Im selben Moment verebbte sie, aber nur, um von der nächsten ersetzt zu werden. Saphira tat ihr Bestes, um den Schmerz zu lindern, aber selbst sie konnte ihn nicht vollständig fern halten.

Gib ihm, was er will, sagte sie schnell, aber behalte alles andere für dich. Ich helfe dir. Seine Kraft ist meiner weit unterlegen. Ich schirme bereits unser Gespräch vor ihm ab.

Warum tut es trotzdem so weh?

Der Schmerz kommt von dir.

Eragon heulte auf, als sich die Präsenz des anderen auf der Suche nach Informationen noch tiefer in ihn hineinbohrte, wie ein Nagel,  den man ihm in den Schädel schlug. Der kahlköpfige Mann stöberte grob in seinen Kindheitserinnerungen. Die gehen ihn nichts an - hol ihn da raus!, knurrte Eragon wütend.

Das kann ich nicht, nicht ohne dich in Gefahr zu bringen, sagte Saphira. Ich kann Dinge vor seinem Blick verbergen, aber das muss ich tun, bevor er sie erreicht. Denk schnell nach und sag mir, was ich verstecken soll!

Trotz der Schmerzen versuchte Eragon, sich zu konzentrieren. Er ging blitzschnell seine Erinnerungen durch, angefangen von dem Moment, als er Saphira gefunden hatte. Er verbarg Teile seiner Gespräche mit Brom, darunter alle alten Wörter, die er ihm beigebracht hatte. Ihre Reisen durch das Palancar-Tal, nach Yazuac, Daret und Teirm ließ er weitgehend unberührt. Aber seine Erinnerung an Solembum und an alles, was ihm von Angelas Prophezeiung im Gedächtnis geblieben war, ließ er Saphira verbergen. Er sprang von ihrem Einbruch in Teirm zu Broms Tod, seiner Gefangenschaft in Gil’ead und als Letztes zu Murtaghs Offenbarung seiner wahren Identität.

Auch diese wollte Eragon seinem Inquisitor vorenthalten, aber Saphira war dagegen. Die Varden haben ein Recht darauf zu erfahren, wem sie Unterschlupf gewähren, besonders wenn es der Sohn eines Abtrünnigen ist!

Mach es trotzdem, sagte er verkniffen, während er gegen eine weitere Schmerzwelle ankämpfte. Ich möchte nicht derjenige sein, der sein Geheimnis preisgibt, vor allem nicht diesem Unhold gegenüber.

Es wird herauskommen, sobald Murtagh überprüft wird, wandte Saphira scharf ein.

Tu es einfach!

Nachdem die wichtigsten Informationen versteckt waren, gab es für Eragon nichts weiter zu tun, als darauf zu warten, dass der Mann seine Suche beendete. Es war, als müsse man stillhalten, während einem mit rostigen Zangen die Fingernägel herausgerissen wurden. Sein ganzer Körper war stocksteif, den Mund presste er fest zusammen. Hitze strahlte von seiner Haut ab und an seinem Nacken lief der Schweiß hinab. Er war sich jedes einzelnen Augenblicks bewusst, während die Minuten träge dahinkrochen.

Sein Peiniger wühlte sich auffällig langsam durch sein Gedächtnis, wie eine dornige Ranke, die sich einen Weg ins Sonnenlicht bahnt. Er achtete auf viele Dinge, die Eragon für nebensächlich hielt, zum Beispiel auf seine Mutter Selena, und es schien, als ließe er sich extra viel Zeit, um die Tortur in die Länge zu ziehen. Besonders ausgiebig betrachtete er Eragons Erinnerungen an die Ra’zac und später an den Schatten. Erst als er sich die Abenteuer des jungen Drachenreiters in allen Einzelheiten angesehen hatte, zog sich der Glatzkopf wieder aus Eragons Geist zurück.

Der Fremde glitt aus ihm heraus wie ein Splitter. Eragon schauderte, schwankte und stürzte zu Boden. Kräftige Arme fingen ihn auf, kurz bevor er auf den kühlen Marmor schlug. Er hörte Orik hinter sich rufen: »Du bist zu weit gegangen! Dafür war er nicht stark genug!«

»Er wird es überleben, das genügt«, antwortete der Mann knapp.

Es folgte ein ärgerliches Grunzen. »Was hast du entdeckt?«

Stille.

»Was ist nun? Kann man ihm vertrauen oder nicht?«

Die Worte kamen widerwillig. »Er ... ist nicht unser Feind.« Ein erleichtertes Raunen ging durch den Raum.

Eragons Lider hoben sich. Er stemmte sich mit weichen Knien hoch. »Sachte, sachte«, sagte Orik, schlang einen kräftigen Arm um ihn und half ihm auf die Beine. Eragon schwankte hin und her und funkelte den Glatzkopf wütend an. Ein tiefes Knurren drang aus Saphiras Kehle.

Der Mann blieb völlig ungerührt. Er wandte sich zu Murtagh um, dem noch immer die Schwertklinge an der Kehle saß. »Jetzt bist du dran.«

Murtagh wurde starr und schüttelte den Kopf. Die Klinge schnitt ihm leicht in die Haut. Blut lief ihm über den Hals. »Nein.«

»Wenn du dich weigerst, findest du keine Zuflucht bei uns.«

»Eragon wurde für vertrauenswürdig befunden, also kannst du mir nicht mit seinem Tod drohen. Und da du das nicht kannst, wirst du mich durch nichts dazu bringen, dich in meinen Geist eindringen zu lassen.«

Schnaubend hob der Glatzkopf die Stelle, wo eine Augenbraue gewesen wäre, wenn er Haare gehabt hätte. »Und was ist mit deinem eigenen Leben? Ich kann dir drohen, dich zu töten.«

»Das wird nichts nützen«, sagte Murtagh kühl und so überzeugend, dass es unmöglich war, an seinen Worten zu zweifeln.

Der Kahle explodierte wutschnaubend. »Dir bleibt gar nichts anderes übrig!« Er trat vor, legte eine Hand an Murtaghs Stirn und drückte fest zu, damit dieser sich ihm nicht entwinden konnte. Murtagh verkrampfte sich, seine Gesichtszüge wurden hart, die Hände waren zu Fäusten geballt und die Nackenmuskulatur trat hervor. Offensichtlich kämpfte er mit aller Kraft gegen den Angriff an. Der Glatzkopf fletschte die Zähne vor Wut und Ärger über den Widerstand. Seine Finger gruben sich gnadenlos in Murtaghs Haut.

Eragon stöhnte mitfühlend auf, denn er wusste um die Schlacht zwischen den beiden. Kannst du ihm nicht helfen?, fragte er Saphira.

Nein, sagte sie leise. Er lässt niemanden in seinen Geist hinein.

Mit finsterer Miene beobachtete Orik die beiden Kontrahenten.  »Ilf carnz orodüm«, murmelte er, dann sprang er hervor und rief: »Das reicht!« Er packte den Glatzkopf beim Arm und riss ihn mit einer Kraft von Murtagh fort, die man seiner Körpergröße kaum zutraute.

Der Mann taumelte zurück, dann fuhr er wutschnaubend zu Orik herum. »Wie kannst du es wagen!«, brüllte er. »Erst stellst du meine Führerschaft infrage, dann öffnest du ohne Erlaubnis die Pforten, und jetzt das! Eine verräterische Frechheit nach der andern! Glaubst du etwa, der König hält jetzt noch seine schützende Hand über dich?«

Orik sagte empört. »Du hättest sie sterben lassen! Hätte ich noch länger gewartet, hätten die Urgals sie umgebracht.« Er deutete auf  Murtagh, der heftig keuchte. »Wir haben kein Recht, ihn zu foltern, um Informationen aus ihm herauszuholen! Ajihad würde das nicht gutheißen! Nicht nachdem du den Reiter untersucht und für vertrauenswürdig befunden hast. Und sie haben Arya zu uns zurückgebracht. «

»Willst du ihn etwa ungeprüft einlassen? Bist du ein so großer Narr, dass du uns alle in Gefahr bringen willst?«, brauste der andere auf. Wilder Zorn flackerte in seinen Augen. Er sah aus, als wäre er kurz davor, den Zwerg in Stücke zu reißen.

»Besitzt er magische Kräfte?«

»Das ist ... «

»Besitzt er magische Kräfte?«, brüllte Orik so laut, dass seine tiefe Stimme im Raum widerhallte. Plötzlich wurde das Gesicht des Glatzkopfs ausdruckslos. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

»Nein.«

»Wovor hast du dann Angst? Er kann unmöglich fliehen, und Unfug mit uns treiben kann er auch nicht, wenn deine Kräfte so großartig sind, wie du behauptest. Aber du musst nicht auf mich hören - frage Ajihad, wie er es haben möchte.«

Der Glatzkopf starrte Orik einen Moment lang mit unergründlicher Miene an, dann schaute er an die Decke und schloss die Augen. Seine Schultern wurden sonderbar steif, während seine Lippen sich lautlos bewegten. Tiefe Falten zerfurchten die bleiche Haut über seinen Augen, und seine Finger krallten sich krampfartig zusammen, als würde er einen unsichtbaren Gegner erwürgen. Ein paar Minuten lang stand er so da, in ein lautloses Gespräch versunken.

Als er die Augen wieder aufschlug, ignorierte er Orik und herrschte die Krieger an: »Verschwindet, sofort!« Während die Männer den Raum verließen, sagte er mit kühler Stimme zu Eragon: »Da ich meine Prüfung nicht zu Ende führen konnte, werden du und dein Freund über Nacht hier bleiben. Sollte er versuchen zu fliehen, wird er getötet.« Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt  und marschierte hinaus. Sein fahler Schädel schimmerte im Schein der Laternen.

»Dank dir«, flüsterte Eragon Orik zu.

Der Zwerg grunzte. »Ich lasse euch etwas zu essen bringen.« Er murmelte einige unverständliche Worte und ging dann kopfschüttelnd hinaus. Draußen wurde der Riegel wieder vor die Tür geschoben.

Eragon setzte sich erschöpft hin. Der Gewaltmarsch und die Aufregungen des Tages hatten ihn in einen sonderbaren, traumartigen Zustand versetzt. Seine Augenlider waren schwer. Saphira ließ sich neben ihm nieder. Wir müssen vorsichtig sein. Offenbar haben wir hier genauso viele Feinde wie im Königreich. Er nickte bloß, zu müde zum Reden.

Murtagh lehnte sich mit leerem Blick an die Wand und rutschte dann auf den glänzenden Fußboden herab. Er drückte den Ärmel auf die Schnittwunde an seiner Kehle, um die Blutung zu stillen. »Alles in Ordnung?«, fragte Eragon. Murtagh nickte träge. »Hat er etwas aus dir herausgeholt?«

»Nein.«

»Wie konntest du ihn aus deinem Geist fern halten? Er ist so stark.«

»Ich wurde ... gut ausgebildet.« Ein bitterer Ton schwang in seiner Stimme mit.

Stille umfing sie. Eragons Blick wanderte zu einer der Laternen, die in den Ecken hingen. Seine Gedanken schweiften umher, bis er plötzlich sagte: »Ich habe ihnen nicht verraten, wer du bist.«

Murtagh sah erleichtert aus. Er neigte den Kopf. »Danke, dass du es für dich behalten hast.«

»Sie haben dich nicht erkannt.«

»Nein.«

»Und du behauptest immer noch, du bist Morzans Sohn?«

»Ja«, seufzte er.

Eragon wollte etwas erwidern, hielt aber inne, als er spürte, dass eine warme Flüssigkeit auf seine Hand tropfte. Er betrachtete sie  und sah mit Schrecken, dass es Blut war. Es tropfte von Saphiras Flügel. Ich habe ganz vergessen, dass du verletzt bist!, rief er und stemmte sich mühsam hoch.

Sei vorsichtig. Wenn man müde ist, unterlaufen einem leicht Fehler.

Ich weiß. Saphira breitete einen ihrer Flügel auf dem Boden aus. Murtagh sah zu, wie Eragon mit der Hand über die warme blaue Membranhaut strich und »Waíse heill« sagte, wenn er eine Wunde fand. Glücklicherweise waren die Verletzungen leicht zu schließen, selbst die an ihrer Nase.

Als er fertig war, sackte Eragon schwer atmend gegen Saphira. Er spürte ihren beruhigenden Herzschlag.

»Hoffentlich bringen sie uns bald etwas zu essen«, sagte Murtagh.

Eragon zuckte mit den Schultern; er war zu müde, um hungrig zu sein. Er verschränkte die Arme, vermisste Zar’rocs Gewicht an seiner Seite. »Warum bist du hier?«

»Wie bitte?«

»Wenn du wirklich Morzans Sohn bist, würde Galbatorix dich doch nicht einfach so in Alagaësia herumspazieren lassen. Wie ist es dir gelungen, die Ra’zac aufzuspüren? Warum hat man nie etwas davon gehört, dass einer der Abtrünnigen einen Sohn hatte? Und was tust du hier?« Am Ende schraubte sich seine Stimme fast zu einem Brüllen hoch.

Murtagh fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Das ist eine lange Geschichte.«

»Du weichst aus«, sagte Eragon.

»Es ist zu spät zum Reden.«

»Morgen haben wir dafür wahrscheinlich keine Zeit.«

Murtagh schlang die Arme um seine Beine und legte das Kinn auf die Knie, schaukelte vor und zurück und starrte auf den Boden. »Es ist keine ... «, sagte er, brach dann aber noch einmal ab. »Ich möchte nicht unterbrochen werden - also mach es dir bequem. Meine Geschichte dauert eine Weile.« Eragon lehnte sich zurück und nickte. Saphira beobachtete die beiden aufmerksam.

Murtaghs erster Satz kam ein wenig stockend, aber während er sprach, wurde seine Stimme kräftiger und selbstbewusster. »Soweit ich weiß, bin ich das einzige Kind der Dreizehn Diener oder der Abtrünnigen, wie man sie landläufig nennt. Vielleicht gibt es ja noch andere, denn die Dreizehn waren Meister darin, Geheimnisse für sich zu behalten, aber ich bezweifle es, aus Gründen, die ich dir später erkläre.

Meine Eltern lernten sich in einem kleinen Dorf kennen - ich habe nie erfahren, in welchem -, als mein Vater für den König unterwegs war. Morzan war wohl sehr nett zu meiner Mutter, zweifellos ein Trick, um ihr Vertrauen zu gewinnen, und als er weiterzog, begleitete sie ihn. Sie reisten eine Weile zusammen, und wie es mit diesen Dingen eben so ist, verliebte sie sich in ihn. Morzan freute sich, als er das merkte, nicht nur weil es ihm viele Gelegenheiten bot, sie zu quälen, sondern weil er erkannte, wie vorteilhaft es war, eine Dienerin zu haben, die ihn nicht betrügen würde.

Als Morzan an Galbatorix’ Hof zurückkehrte, wurde sie zu seinem willigen Werkzeug. Er ließ sie seine geheimen Botschaften überbringen und brachte ihr die Grundlagen der Magie bei, was ihr half, unentdeckt zu bleiben und - gelegentlich - Informationen aus Leuten herauszuholen. Er tat alles, um sie vor den anderen Abtrünnigen zu schützen, nicht weil er Gefühle für sie hegte, sondern weil die anderen - hätte sich ihnen die Gelegenheit geboten - sie gegen ihn verwendet hätten. Drei Jahre lang ging das so, bis meine Mutter schwanger wurde.«

Murtagh machte eine Pause und wickelte sich eine Haarlocke um den Finger. Dann fuhr er in abgehacktem Ton fort: »Wenn schon nichts anderes, so war mein Vater jedenfalls ein gerissener Kerl. Er wusste, dass die Schwangerschaft ihn und meine Mutter in große Gefahr brachte, ganz zu schweigen von dem Kind - also von mir. Daher verschwand er mit ihr eines Nachts aus dem Palast und brachte sie auf seine Burg. Sobald sie dort waren, legte er einen mächtigen Zauber über das Anwesen, sodass es außer einigen aus-gesuchten Dienern niemand betreten konnte. Auf diese Art wurde  die Schwangerschaft vor allen geheim gehalten, außer vor Galbatorix.

Galbatorix wusste alles über das Leben der Dreizehn. Er kannte ihre privaten Angelegenheiten, ihre Intrigen und - am wichtigsten - ihre Gedanken. Er sah gern mit an, wie sie einander bekämpften, und zu seiner eigenen Belustigung half er manchmal dem einen oder dem anderen. Aber aus irgendeinem Grund hat er meine Existenz nie bekannt gemacht.

Nach meiner Geburt wurde ich in die Obhut einer Amme gegeben, damit meine Mutter zu Morzan zurückkehren konnte. Ihr blieb nichts anderes übrig. Morzan erlaubte ihr, mich alle paar Monate zu besuchen, aber davon abgesehen hielt man uns voneinander getrennt. Auf diese Weise vergingen drei weitere Jahre und in dieser Zeit fügte er mir die Verletzung zu ... die Narbe auf meinem Rücken.« Murtagh brütete eine Weile vor sich hin, bevor er fortfuhr.

»Ich wäre auf diese Art und Weise zum Mann herangewachsen, hätte man Morzan nicht fortgeschickt, um Saphiras Ei zu jagen. Sobald er weg war, verschwand meine Mutter. Keiner wusste, wohin sie gegangen war oder warum. Der König versuchte, sie zu fangen, doch seine Männer fanden keine Spur von ihr - zweifellos war Morzan ihr ein guter Lehrer gewesen.

Als ich geboren wurde, waren nur noch fünf der Dreizehn am Leben. Als Morzan fortging, hatte diese Zahl sich auf drei reduziert, und als er in Gil’ead Brom gegenübertrat, war er der Letzte. Die Abtrünnigen kamen auf verschiedene Weise zu Tode: durch Selbstmord, Hinterhalte, übermäßigen Gebrauch von Magie… Aber meist war es das Werk der Varden. Ich habe gehört, dass der König wegen der Verluste außer sich war vor Zorn.

Bevor uns jedoch die Kunde von Morzans Tod erreichte, kehrte meine Mutter zurück. Seit ihrem Verschwinden waren viele Monate vergangen. Sie war bei schlechter Gesundheit und wurde immer kränker. Zwei Wochen darauf starb sie.«

»Was geschah dann?«, fragte Eragon.

Murtagh zuckte mit den Schultern. »Ich wuchs auf. Der König  holte mich in den Palast und sorgte für meine Erziehung. Davon abgesehen ließ er mich in Ruhe.«

»Warum bist du nicht ausgerissen?«

Ein hartes Lachen brach aus Murtagh hervor. »Geflohen wäre das passendere Wort. An meinem letzten Geburtstag, als ich achtzehn wurde, lud der König mich in seine Gemächer ein, zu einem privaten Abendmahl. Die Botschaft überraschte mich, weil ich mich stets vom Hof distanziert hatte und Galbatorix nur selten begegnet war. Wir hatten uns zwar einige Male unterhalten, aber stets in Hörweite lauschender Höflinge.

Ich nahm die Einladung natürlich an, denn mir war klar, dass es unklug gewesen wäre, sie auszuschlagen. Die Speisen waren köstlich, aber während des gesamten Essens ruhte der Blick seiner schwarzen Augen auf mir. Es schien, als suchte er etwas, das in meinem Gesicht verborgen war. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, und versuchte es mit höflicher Konversation, aber er wollte nicht reden, also gab ich den Versuch auf.

Als wir mit dem Essen fertig waren, begann er schließlich zu sprechen. Du kennst seine Stimme nicht, daher kann ich dir schwer begreiflich machen, wie es war. Seine Worte waren hinreißend, als würde mir eine Schlange goldene Lügen ins Ohr flüstern. Noch nie hatte ich einem überzeugenderen und erschreckenderen Mann als ihm gelauscht. Er erzählte mir von seiner großen Vision, einer Fantasie des Imperiums, so wie er es sich erträumte. Überall im Lande sollten prächtige Städte gebaut werden, in denen die größten Krieger wohnten, Künstler, Musiker und Philosophen. Die Urgals waren endgültig ausgelöscht. Und sein Reich sollte sich in jede Himmels-richtung ausdehnen, bis es die vier Ecken Alagaësias erreichte. Es würde Frieden und Wohlstand geben - aber noch wundersamer war, dass die Drachenreiter zurückkehren und gemeinsam mit Galbatorix das Land regieren sollten.

Mehrere Stunden lang hörte ich ihm wie verzaubert zu. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, fragte ich ihn aufgeregt, wie er die Drachenreiter wieder zum Leben erwecken wollte, wo doch jeder  wusste, dass es keine Dracheneier mehr gab. Da wurde Galbatorix ganz still und sah mich nachdenklich an. Er schwieg eine Weile, aber dann streckte er plötzlich die Hand aus und fragte mich: ›Wirst du, o Sohn meines Freundes, mir dienen und helfen, dieses Paradies zu erschaffen?‹

Obwohl ich natürlich die Hintergründe von Galbatorix’ Aufstieg kannte, war der Traum, den er mir da in den leuchtendsten Farben ausgemalt hatte, zu verlockend, zu verführerisch, um ihn einfach zu ignorieren. Begeisterung für seine Mission erfüllte mich und ich versicherte ihm bereitwillig meine Ergebenheit. Sichtlich zufrieden gab Galbatorix mir seinen Segen und entließ mich mit den Worten: ›Ich lasse dich rufen, wenn es nötig wird.‹

Mehrere Monate vergingen, bevor es dazu kam. Als mich schließlich sein Ruf ereilte, spürte ich, wie meine alte Aufgeregtheit zurückkehrte. Wie beim ersten Mal trafen wir uns allein, aber diesmal war er nicht freundlich oder liebenswürdig. Die Varden hatten im Süden gerade drei Brigaden vernichtet und er raste vor Wut. Er herrschte mich mit schneidender Stimme an, ich solle mir ein Soldatenheer nehmen und Cantos zerstören, wo sich die Rebellen bekanntermaßen hin und wieder versteckten. Als ich ihn fragte, was wir mit den Menschen dort machen und wie wir herausfinden sollten, ob sie schuldig waren, brüllte er: ›Es sind alles Verräter! Verbrennt sie auf dem Scheiterhaufen und begrabt ihre Asche mit Pferdedung! ‹ Er schrie weiter herum, verfluchte seine Feinde und beschrieb, wie er im Lande jeden geißeln würde, der etwas gegen ihn im Schilde führte.

Er klang so anders als bei unserem ersten Treffen. Mir wurde klar, dass er weder die Gnade noch den Weitblick besaß, um die Loyalität der Menschen zu gewinnen, und dass er mit brutaler Gewalt regierte und dabei nur seinen eigenen Begierden folgte. In dem Moment beschloss ich zu fliehen und nie mehr nach Urû’baen zurückzukehren.

Sobald ich den Thronsaal verlassen hatte, bereitete ich mich und mein treues Pferd auf die Flucht vor. Wir sind noch in derselben  Nacht losgeritten, aber irgendwie sah Galbatorix meinen Ausbruch voraus, denn an den Toren erwarteten mich Soldaten. Oh, mein Schwert war blutbesudelt, als es im schwachen Laternenschein auf-blitzte. Wir besiegten die Männer ... aber mein Pferd kam bei dem Kampf um.

Allein und tief betrübt, flüchtete ich mich zu einem alten Freund, der mir auf seinem Anwesen Unterschlupf gewährte. Während ich mich bei ihm versteckte, lauschte ich den kursierenden Gerüchten, versuchte, Galbatorix’ Absichten vorauszuahnen und meine Zukunft zu planen. In dieser Zeit hörte ich, dass die Ra’zac losgeschickt worden waren, um jemanden zu fangen oder zu töten. Mir fielen Galbatorix’ Pläne mit den Drachenreitern ein, und ich beschloss, die Ra’zac aufzuspüren und ihnen zu folgen, für den Fall, dass sie  tatsächlich einen Drachen fanden. Und so bin ich dir begegnet … Das war meine Geschichte.«

Wir wissen noch immer nicht, ob er die Wahrheit sagt, meinte Saphira warnend.

Ich weiß, sagte Eragon, aber warum sollte er uns belügen?

Vielleicht ist er verrückt.

Das bezweifle ich. Eragon fuhr mit dem Finger über Saphiras harte Schuppen und beobachtete, wie sich darin das Licht spiegelte. »Warum schließt du dich dann nicht den Varden an? Sie werden dir eine Weile misstrauen, aber nachdem du ihnen deine Loyalität bewiesen hast, werden sie dich respektieren. Und sind sie nicht in gewisser Weise deine Verbündeten? Ihr Ziel ist es, den König zu Fall zu bringen. Willst du das nicht auch?«

»Muss ich dir denn alles doppelt und dreifach erklären?«, fragte Murtagh. »Ich möchte nicht, dass Galbatorix erfährt, wo ich bin, und das ist unvermeidlich, wenn die Leute anfangen herumzuerzählen, dass ich mich seinen Feinden angeschlossen habe. Das war nie meine Absicht. Diese ... «, er hielt inne, dann sagte er abfällig, »Rebellen wollen nicht nur den König stürzen, sondern das ganze Königreich zerstören ... und das will ich nicht. Es würde nur Chaos und Anarchie geben. Der König hat seine Fehler, ja, aber das System selbst ist in Ordnung. Und was den Respekt der Varden betrifft: Ha! Wenn ich mich zu erkennen gebe, werden sie mich wie einen Verbrecher behandeln oder wie etwas noch Schlimmeres. Nicht nur das, auch du würdest unter Verdacht stehen, weil wir zusammen unterwegs waren!«

Er hat Recht, sagte Saphira.

Eragon beachtete sie nicht. »So schlimm würde es bestimmt nicht kommen«, sagte er und versuchte, optimistisch zu klingen. Murtagh schnaubte abfällig und sah weg. »Ich bin sicher, sie würden ... « Er wurde unterbrochen, als die Tür eine Hand breit geöffnet wurde und man ihnen zwei Schalen hereinschob. Es folgten ein Brotlaib und ein Brocken rohes Fleisch, dann wurde die Tür wieder geschlossen.

»Na endlich!«, grummelte Murtagh und ging zu den Speisen hinüber. Er warf Saphira das Fleisch zu, die es aus der Luft schnappte und in einem Stück verschlang. Dann riss er den Brotlaib entzwei, gab Eragon die eine Hälfte, klaubte seine Schale auf und zog sich in eine Ecke zurück.

Sie aßen schweigend. Murtagh schlang seine Suppe hinunter. »Ich lege mich schlafen«, verkündete er, als er fertig war, und stellte ohne ein weiteres Wort seine Schale auf den Boden.

»Gute Nacht«, sagte Eragon. Er legte sich neben Saphira, die Arme unter seinem Kopf. Sie schlang ihren langen Hals um ihn wie eine Katze, die sich in ihren Schwanz einwickelt, und legte den Kopf neben seinen. Einer ihrer Flügel lag wie ein blaues Zelt auf ihm und hüllte ihn in Dunkelheit.

Gute Nacht, mein Kleiner.

Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, aber er war bereits eingeschlafen.

 

Das Vermaechtnis der Drachenreiter
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